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AUKTION 65 | 19. September 2020 |
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882 Ikone "Gottesmutter von Tichwin". Zentralrussland. Spätes 18. Jh.
Öl und wohl Tempera auf Holz, goldfarbene Akzentuierungen an Heiligenscheinen und Verzierungen. Unsigniert. Bildträger aus zwei vertikalen Platten gefügt. Verso zwei horizontale Gratleisten.
Mit einem schriftlichen Gutachten von Bernhard Bornheim, Puchheim, vom 23.05.2020.
Für das Gutachten und freundliche Auskünfte danken wir Herrn Bernhard Bornheim, Puchheim, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Ikonen.
Malschicht mit umfangreichen Restaurierungen. Hintergrund vollständig überarbeitet, ebenso die Linien der Innen- und Außenkanten sowie der Nimbenbegrenzung. Die Kalligrafie entsprechend dem Letterntypus des 18. Jh. bzw. der 1. Hälfte des 19. Jh. ergänzt. Maphorion mit Retuschen. Das Gesicht der Gottesmutter mit lavierenden Überarbeitungen in den schattierten Bereichen. Li. Hand, Kopf und Gewand des Erlösers nahezu vollständig restauriert, die Faltenlinien in der Art des frühen 17. Jh. ergänzt. Die Finger von Erlöser und Gottesmutter in der Art um 1600 etwas verlängert. Bildträger gewölbt, verso braun gebeizt. Unebenheiten an Kittungen entlang des u. Randes.
71,3 x 54,4 cm.
883 Schatulle mit Spielsteinen. Spätes 18. / frühes 19. Jh.
Holz, in Decoupage-Technik dekoriert, teils schabloniert, lackiert sowie Bein, partiell polychrom eingefärbt. Passig geschwungener Korpus mit flachem, bandverbundenen Deckel. Auf dem Deckel eine Rokoko-Schäferszene, umrahmt von roten Gitterbordüren. Das Eingerichte mit einer rosafarbenen Stoffbespannung mit Papierbordüre sowie vier eingesetzten, formadäquaten Deckelkästchen mit Spielsteinen aus Bein in vier verschiedenen Farben. Auf den Deckeln Fluss-Szenerien mit Figurenstaffage. Alle Kästchen mit Hakenschließe.
Korpus verzogen. Deutlichere Nutzungsspuren der Innen- und Außenseite, die Oberfläche mit Trocknungsrissen und Fehlstellen. Lackierung später, umfassende Retuschen.
20 x 15,5 x 5,5 cm.
Nadelholz, Holzspan, gebogen, genagelt, geklebt und gebunden, polychrom gefasst sowie partiell lackiert. Ovale Form und allseitig mit einem roten Fond. Auf dem Deckel die vereinfachte Darstellung Mariens mit dem Jesuskind, flankiert von teils floralen, teils linierten Ornamenten. Seitlich an Deckel und Korpus ebenfalls Linierungen. Die Innenseite mit hellblauem Papier kaschiert.
Innenseite punktuell mit Tinten- und Kugelschreiberspuren. Insgesamt mit altersbedingten, oberflächlichen Nutzungsspuren.
17,5 x 8,2 x 5,6 cm.
885 Distaff (Spinnrocken). Wohl Serbien. 19. Jh.
Holz, geschnitzt, partiell farbig gefasst und lackiert sowie montiert. Hochrechteckiges, flaches Bildfeld mit der durchbrochen gearbeiteten und hinterlegten Darstellung zweier Frauen, zweier Hasen sowie einem bekrönten Doppeladler mit serbischem Kreuz (?). Flankierend florale Motive. Der Stabansatz in Form einer doppelköpfigen Schlange.
Aufgrund der Symbolik könnte es sich bei diesem Spinnrocken um ein Hochzeits- oder Verlobungsgeschenk handeln.
Am o. Rand des Bildfeldes, an den Kanten sowie verso vereinzelt mit gebräunten Stellen.
L. 95 cm.