Auktion 66
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761
Waldemar Grzimek "Tänzerin I". 1965.
Waldemar Grzimek 1918 Rastenburg – 1984 Berlin
Bronze, gegossen, schwarzbraun patiniert. Guss von 1970–77, der entstehungszeitliche Guss wurde in der Gießerei Noack, Berlin, gegossen. Auf dem linken Fuß u. monogrammiert "W. G". sowie römisch nummeriert "II", darunter mit dem Gießerei-Stempel "GUSS BARTH RINTELN" versehen. Zweites von sieben zu Lebzeiten des Künstlers gegossenen Exemplaren. Auf einem weiß gefassten Sockel schraubmontiert. WVZ Roters 253.
Provenienz: Ostdeutscher Privatbesitz; vormals erworben aus dem Nachlass des Künstlers "Stiftung Waldemar Grzimek" (1985–2005), verwaltet von Dr. Gernot Moegelin.
Wir danken Herrn Fujimi Barth, Gießerei Barth, Rinteln, für freundliche Hinweise.
Ein weiteres Exemplar der "Tänzerin I" befindet sich in der Sammlung des GERHARD-MARCKS-HAUSES, Bremen (Inv.-Nr. S82/06), in welchem seit 2005 der künstlerische Nachlass von Waldemar Grzimek mit 101 Skulpturen sowie eine Schenkung von ca. 250 Zeichnungen und 100 Grafiken verwaltet wird.
Waldemar Grzimek ist eine der zentralen Persönlichkeiten der Bildhauerkunst in Deutschland nach 1945. Innerhalb der gesamtdeutschen Entwicklung der figürlichen Bildhauerkunst der 1960er und 70er Jahre kommt seinem künstlerischen Schaffen eine überragende Bedeutung zu. Als er im Jahr 1961 die DDR verließ und nach Westberlin übersiedelte, zeichnete sich in seinem künstlerischen Schaffen ein Formwandel ab, der in den folgenden Jahrzehnten für sein vielseitiges Werk bestimmend wurde: Eine anfängliche Strenge, Kargheit und tektonische Gebundenheit der Form wurden abgelöst von Formen expressiver Bewegtheit, exaltierter Wildheit und figürlicher Deformation. Die glatte und makellose Haut der früheren Figuren wich bewegten und rauheren Oberflächen. Ruhiges und idealisierendes Pathos schlug um in das Drama des Lebens. Die "Tänzerin I" von 1965 zeigt exemplarisch das Interesse des Künstlers an komplizierten Bewegungsabläufen des menschlichen Körpers. Das raumgreifende Volumen der Figur, von verschiedenen Winkeln aus künstlerisch begriffen und strukturiert, erzeugt eine in perspektivischer Rundumschau wirkende Dynamik und Ausdruckskraft. Im Kontext der "Kriechenden" (1961), der "Träumenden" (1962), der "Großen Träumenden" (1964), der "Welle" (1964), "Bewegung" (1965) sowie den "Schwebenden" (1965/1966) ist die "Tänzerin I" eine der spannungsvollsten und expressivsten weiblichen Figuren des Künstlers dieser Schaffensphase. Das Thema von Tanz und Tänzerin beschäftigte den Künstler in den späteren Jahren, auch in männlichen Figuren, immer wieder. Die erste Bearbeitung in der Plastik von 1965 jedoch ist in ihrer besonderen Auffassung eines gestreckten, zugleich in sich gekehrten sowie schwebenden Körpers jedoch wohl die außergewöhnlichste und künstlerich eindrucksvollste.
Lit.: Jürgen Fitschen: Der Nachlass von Waldemar Grzimek im Gerhard-Marcks-Haus. In: Ders., Veronika Wiegartz, Gerhard-Marcks-Stiftung (Hrsg.): "Ein Platz für Plastik. Der Nachlass von Waldemar Grzimek im Gerhard-Marcks-Haus". Bremen 2006.
Eberhard Roters: Der Bildhauer Waldemar Grzimek. Mit einem vollständigen Werkverzeichnis. Frankfurt a.M., Wien, Berlin 1979.
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H. 62,5 cm, B. 94 cm, H. (gesamt) 128,5 cm. |
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18.000 € |
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Zuschlag |
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18.000 € |
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762
Paul Hofmann "Figur". 2002.
Paul Hofmann 1975 Dresden
Bronze, gegossen, kupferbraun patiniert. Signiert "PAVL" und mit dem Gießerstempel "Bildguss Gebr. Ihle" versehen u.re. Nummeriert "1/9".
Die Skulptur ist entgegen der Nummerierung ein Unikat. Der Künstler hat nur dieses eine Exemplar gegossen, auch die Gussform existiert nicht mehr.
Partiell kleine Oxidationsspuren.
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H. 37 cm, B. 23 cm, T. 14,5 cm, Gewicht ca. 9 kg. |
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750 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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Zuschlag |
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600 € |
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763
Paul Hofmann "Großer Löffler". 2009.
Paul Hofmann 1975 Dresden
Hainbuche, geschnitzt, und Stahl auf einem Würfelsockel aus Glasschlacke. Am Bauch des "Großen Löfflers" geschnitzt signiert "PAVL" und datiert.
Kleiner Trocknungsriss an der li. Schnabelseite und am re. Flügel des Objektes. Vereinzelte leichte Kerben.
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H. 78 cm, B. 103 cm, T. 24 cm. |
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500 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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764
Tanzende Figur / Nana, "Reductil" nach Niki de Saint Phalle 2. H. 20. Jh.
Pappmaché, farbig lackiert. Tanzende Nana, bezeichnet "Reductil". Auf Metallstab mit schwarzer quadratischer Holzplatte montiert.
Eine leichte Kratzspur am o. Rücken sowie eine kleine Bestoßung am li. Fuß. Partieller Abrieb sowie ein oberflächlicher Materialriss am Kopf. Figur an Stange drehbar.
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H. 41 cm, B. ca. 21 cm, T. 13 cm. |
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150 € |
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765
Hermann Karl Geibel, Porträtbüste eines jungen Mannes. 2. H. 20. Jh.
Hermann Karl Geibel 1889 Freiburg i. Breisgau – 1972 Darmstadt
Ton, gegossen, hellbrauner Scherben, unglasiert. Verso u.re. geritzt signiert "H Geibel".
Gußnähte sichtbar.
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H. mit Plinthe 48 cm, B. 44 cm, T. 24 cm. |
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240 € |
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Zuschlag |
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240 € |
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766
Peter Makolies, Engel. 2000.
Peter Makolies 1936 Königsberg / Ostpreußen
Vietnamesischer Pagodit. Verso monogrammiert "PM" und ausführlich datiert "5 00". Mittels eines Metallstabs auf einem zylindrischen Serpentinsockel montiert.
Provenienz: Privatbesitz, erworben im Atelier des Künstlers.
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H. 23,5 cm, H. (gesamt) 32 cm. |
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1.800 € |
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Zuschlag |
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2.600 € |
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767
Alfons Garn (zugeschr.), Der Gute Hirte. 2. H. 20. Jh.
Alfons Garn 1926 Dresden – 2005 ebenda
Holz, geschnitzt, partiell farbig gefasst. Unsigniert.
Oberfläche der Farbfassung teils leicht berieben bzw. gegilbt.
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H. 30 cm, B. 10 cm, T. 7,5 cm. |
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150 € |
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Zuschlag |
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120 € |
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768
Christine Aust, Adam und Eva. 1977.
Christine Aust 1945 Königsee
Holz, geschnitzt, mit Lack- und Deckfarben teils lasierend bemalt. Mit leicht gelblichem Überzug. Am Boden in Kugelschreiber ligiert monogrammiert "CA" sowie datiert.
Im Bereich der Baumkrone li. Trocknungsrisse (bis ca. 5 cm) sowie o. feine Krakeleebildung. Verso kleine Abplatzer der o. Farbschicht (bis ca. 5 x 12 mm) im Bereich des Schlangenkörpers. Werkimmanente Glanzunterschiede der Oberfläche.
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H. 34, B. 18, T. 12 cm. |
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360 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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769
Christine Aust, Der Gedanke. 1977/1978.
Christine Aust 1945 Königsee
Lindenholz (?), geschnitzt, mit Lack- und Deckfarben teils lasierend gefasst. In schwarzem Faserstift am Boden signiert "CAust" sowie datiert.
Holzrisse (werkimmanent) im Bereich des Gesichts und der Schulter sowie der beiden kleineren Figuren li. Glanzunterschiede in der Oberfläche (werkimmanent). Verso eine schmale längliche Holzabsplitterung.
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H. 67 cm, B. 23 cm, T. 18 cm. |
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950 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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770
Christine Aust, Harlekin. 1978.
Christine Aust 1945 Königsee
Lindenholz (?), geschnitzt, verso gehöhlt, mit Lack- und Deckfarben teils lasierend gefasst sowie partiell mit Masseantrag, partiell mit leicht gelblichem Überzug. In schwarzem Faserstift verso signiert "CAust" sowie datiert.
Ein Trocknungsriss (ca. 3,5 cm) im Bereich der Stirn, ein weiterer im Bereich der Haare, bis in das rote Hemd der o. Figur einlaufend. Fassung mit leichter Krakeleebildung und kleinen Farbabplatzern im Bereich der Blume. Ein kleiner Abplatzer (ca. 8 mm) Mi.re. (Bereich der Haare). Verso ein Holzriss u. (ca. 14 cm). Werkimmanente Glanzunterschiede der Oberfläche.
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H. 78 cm, B. 32, T. 20 cm. |
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1.200 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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771
Friedrich Press "Gnadenstuhl". 1987.
Friedrich Press 1904 Ascheberg – 1990 Dresden
Lindenholz bzw. Kiefernholz, geleimt, geschnitzt sowie schwarz, rot und gold gebeizt. Rückseitig geritzt signiert "F. Press", datiert sowie mit der Werknummer "494" versehen. Press WK.Nr. 494.
Der Künstler Friedrich Press setzte mit seinen Werken Zeichen, die reduziert auf das Wesentliche die Aussage verdichten: "Ich kann doch nicht einfach die Oberfläche der Dinge wohlgefällig darstellen; dann bleibt Kunst eben oberflächlich und seicht, sondern ich muß die nicht mehr darstellbaren Tiefenschichten zeichenhaft, symbolisch sichtbar zu machen versuchen." (Press im Film: Tod und Auferstehung im Werk des Bildhauers Friedrich Press, Fernsehen der DDR, 1986. Zit. n. Christoph Deuter: "Friedrich Press und sein Weg zur Abstraktion". In: "Friedrich Press. Das Innere zum Äußeren". Ausst.Kat. Lampertswalde 2012. S. 9–11. Hier S. 9)
Das Motiv des Gnadenstuhls bearbeitete Press seit 1985. Es entstanden vier Werke zum Gnadenstuhl (Wk.Nr. 480 – Wk.Nr. 483), an denen die immer stärkere formale Abstrahierung nachvollziehbar ist. 1987 gipfelte diese Reihe in vorliegender Darstellung des Gnadenstuhls. Hier verschmelzen die göttlichen Personen fast in der Art eines klassischen, sogenannten "Dreigesichts" zu einer höchst geschlossenen Form. Die golden gefassten Augen von Christus werden im mittigen, beiden göttlichen Personen zugeordneten Auge, eins mit den rot gefassten Augen Gottvaters. Im Gegensatz zur früheren Darstellung (Wk.Nr. 483), wo Christus die das Leid symbolisierenden roten Augen hat, wurde Christus hier mit goldenen Augen dargestellt. Dies verweist auf ein zentrales Thema bei Press – die Auferstehung – während Gottvater als väterlich Leidender bzw. Mitleidender gezeigt wird.
Wir danken Herrn Christoph Deuter, Würzburg, für freundliche Hinweise.
Partiell minimaler Abrieb an den Kanten, an hinterer li. Kante eine ganz leichte Absplitterung.
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H. 44 cm, B. 33 cm, T. 4,5 cm. |
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6.000 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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772
Lothar Sell, Junge Bäuerin mit Vogel. Wohl 1980er/1990er Jahre.
Lothar Sell 1939 Treuenbrietzen – 2009 Meißen
Holz, geschnitzt, farbig gefasst, klar lackiert. Unsigniert. Der Vogel auf einen Holzstab montiert, dieser in der Skulptur montiert.
Lackierung stellenweise leicht berieben bzw. mit kleinen Rissen.
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H. 37 cm, B. 15 cm (ohne Vogel), T. 8 cm (ohne Vogel). |
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750 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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Zuschlag |
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600 € |
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773
Lothar Sell, Weibliche Eule. Wohl 1980er Jahre.
Lothar Sell 1939 Treuenbrietzen – 2009 Meißen
Keramik, ockerfarben, unglasiert. Unsigniert. Partiell mit Braunstein versehen, besonders in den Vertiefungen. Die Federn zum Teil einzeln modelliert.
Vereinzelt weiße Farbfleckchen.
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H. 32,5 cm, B. 23 cm, T. 30 cm. |
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500 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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Zuschlag |
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400 € |
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774
Lothar Sell, Eva (Sitzendes Mädchen). Wohl 1980er Jahre.
Lothar Sell 1939 Treuenbrietzen – 2009 Meißen
Ton, roter Scherben, unglasiert. Unsigniert. Am Boden geritzt nummeriert "125".
Innenseitig ein kleiner Brandriss, gekittet. Oberfläche minimal angeschmutzt, mit vereinzelten Farbspritzern.
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H. 11 cm, D. ca. 6 cm. |
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180 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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Zuschlag |
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150 € |
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775
Lothar Sell, Bauernhaus mit Paar auf dem Dach. 1985.
Lothar Sell 1939 Treuenbrietzen – 2009 Meißen
Holz, geschnitzt, farbig gefasst und lackiert. Das auf dem Satteldach sitzende, sich umarmende Paar abnehmbar. Im Türrahmen an der Längsseite signiert "SELL" und datiert.
Vereinzelte, vertikale Trocknungsrisse (bis ca. 20 cm), dort Farbfassung partiell mit kleinen Fehlstellen. Farbfassung allseitig, insbesondere im Bereich des Dachs mit linienförmigen, schrumpfungsbedingten Verwerfungen. Lack unregelmäßig gegilbt und mit unterschiedlichen Glanzbereichen.
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H. 54 cm, L. 22 cm, B. 18 cm. |
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1.700 € |
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %. |
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Zuschlag |
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1.400 € |
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