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001
Johann Alexander Thiele, Felsige Landschaft mit Bachlauf. Um 1730.
Johann Alexander Thiele 1685 Erfurt – 1752 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert u.re. "AThiele fecit". In einem goldfarbenen Schmuckrahmen gerahmt.
Das Œuvre von Johann Alexander Thiele umfasst zahlreiche Landschaftsansichten von Sachsen und Thüringen. Die wohl eindrucksvollsten Veduten schuf er während der Blütezeit seines künstlerischen Schaffens in den 1740er Jahren als kursächsischer Hofmaler in den Diensten Friedrich Augusts II. Viele Motive zeigen eindeutig zu lokalisierende Orte wie das Elbtal bei Dresden, die Festung
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Königstein, den Oybin im Zittauer Gebirge oder die Stadt Naumburg. Neben diesen Prospekten entstanden auch sogenannte Inventionen, frei erfundene und komponierte Landschaftsdarstellungen. Zu dieser Werkgruppe seines künstlerischen Schaffens schreibt Prof. Dr. Harald Marx mit Bezug auf Christian Ludwig Hagedorn, "(…) dass Thiele nicht nur ein Prospektmaler, sondern ein wahrer Landschafter gewesen sei, und das meint, ein Erfinder von Landschaften.". In diesen Inventionen, die er teilweise neben seiner Signatur mit der Bezeichnung "inv[enit]" kennzeichnete, zeigt sich Thieles ganzer schöpferischer Geist (siehe dazu die Bildbeispiele in: Bärnighausen, Hendrik (Hg.): "Wie über die Natur die Kunst des Pinsels steigt". Weimar / Jena 2003, S. 225 ff.). Bei vorliegendem Gemälde handelt es sich zweifellos um eine jener Inventionen, um "(…) ein Landschafts-Capriccio, eine freie Komposition, in der viele Natur- und Kunsteindrücke zusammengefaßt und verarbeitet sind." (zitiert nach Prof. Dr. Harald Marx). Welche Eindrücke Thiele zu dieser Bildfindung inspirierten, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Möglicherweise orientierte er sich an der Natur seiner Lebensumgebung oder griff auf Landschaftselemente zurück, die er in früheren Jahren gesehen hatte. Um 1730 war der Künstler an den Höfen von Arnstadt, Kassel und Braunschweig tätig, vorher hatte er auch eine Zeit lang in der Residenzstadt Dresden gelebt. Die markante Felsform war ihm möglicherweise im Saaletal oder im Plauenschen Grund begegnet (vgl. motivisch: "Blick auf Volkstedt bei Rudolstadt" 1735, Öl auf Leinwand, 37,7 x 28,2 cm, Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, Rudolstadt, Inv.-Nr. M 306. und "Ansicht des Plauenschen Grundes mit den Mühlen" 1747, Öl auf Leinwand, 103 x 155,5 cm, Gemäldegalerie Alte Meister, Gal.-Nr. 3711.). Sicher ist, dass es sich hier nicht um die Ansicht eines realen Ortes handelt. Stattdessen erblickt man eine atmosphärische Fantasielandschaft, der das dunstige Leuchten beinahe etwas Mystisches verleiht. Eine vielschichtig aufgebaute Komposition bildet die Kulisse für mehrere figürliche Szenen, im Vordergrund eine Gruppe Rastender – eine ausgesprochen typische Staffage für Thiele.
Wir danken Herrn Prof. Dr. Harald Marx, Dresden, für freundliche Hinweise.
Lit.: Marx, Harald: Die schönsten Ansichten aus Sachsen. Johann Alexander Thiele (1685 – 1752) zum 250. Todestag, Katalog der Gemälde in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister mit einem Verzeichnis der Zeichnungen und Radierungen im Dresdener Kupferstich-Kabinett, Ausstellung im Georgenbau des Dresdener Schlosses vom 27. April bis 27. Oktober 2002 und im Angermuseum Erfurt vom 10. November 2002 bis 21. April 2003. Dresden 2002.
Marx, Harald: "J.A. Thiele inv. et pinx." Eine Neuerwerbung der Gemäldegalerie Alte Meister in der Ausstellung "Die schönsten Ansichten von Sachsen", in: Dresdener Kunstblätter, 46. Jahrgang. Dresden 2002, S. 170–177.
Bärnighausen, Hendrik (Hg.): "Wie über die Natur die Kunst des Pinsels steigt". Johann Alexander Thiele (1685–1752). Thüringer Prospekte und Landschafts-Inventionen. Ausstellung im Schlossmuseum Sondershausen vom 11. Mai bis 22. Juni 2003 und im Schlossmuseum Arnstadt vom 5. Juli bis 17. August 2003. Weimar / Jena 2003.
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Bildträger doubliert und mit Deformation im u.re. Eckbereich. Malschicht mit Alterskrakelee und Klimakante. Malschicht-Fehlstellen insbes. im Randbereich sowie vereinzelte in der Bildfläche, teils farbfalsch retuschiert. Malschicht partiell oberflächlich berieben. Großflächigere, lasierende Retuschen im Himmel, in den Randbereichen sowie re. in der Vegetation.
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49,5 x 64 cm, Ra. 66 x 81,5 cm. |
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7.000-8.000 € |
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Zuschlag |
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6.000 € |
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002
Elias Gottlob Haußmann, Porträt einer adligen Dame. Mitte 18. Jh.
Elias Gottlob Haußmann 1695 Gera – 1774 Leipzig
Öl auf Leinwand. Verso signiert "EG Haußmann" u.re sowie mit Inventarisierungsvermerk "Th.28." versehen u.li. In einem vergoldeten Schmuckrahmen des 19. Jahrhunderts mit Eckkartuschen gerahmt.
Malträger umgespannt, minimal formatverkleinert. Malschicht mit Alterskrakelee, leichte Klimakante. In den Randbereichen kratzspurig, teils mit leichtem Malschichtverlust. Eine große Retusche im Bereich des Dekolletés re. (ca. 10 x 7 cm) sowie weitere, zum Teil farbfalsche im Bereich des Hintergrunds re. Malträger verso deutlich braunfleckig. Rahmen mit vereinzelten Fehlstellen, umfassend restauriert.
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79,5 x 62 cm, Ra. 95 x 77 cm. |
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1.500-2.000 € |
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Zuschlag |
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1.200 € |
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003
Wohl Englische Schule, Porträt einer Edelfrau mit Elizabethanischer Halskrause. 1561.
Öl auf Silber (im Oval). Unsigniert. O.li. in Gold fragmentarisch erhalten datiert "ANNO 1561" sowie "AET[ATIS 16]". In einem fein geschnitzten Wellenleistenrahmen aus Buchsbaumholz gerahmt.
Die junge Frau, in ihrer rechten Hand eine weiße Blüte, wohl Symbol der Reinheit und Jungfräulichkeit, haltend, trägt einen French Hood aus kostbarer Spitze. Diesen halbmondförmigen Kopfschmuck brachte Anne Boleyn (1501 oder 1507–1536), Mutter von Elizabeth I. (1533–1603) aus Frankreich
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mit. Die Spitze wurde zu Elizabeths Zeit immer wichtiger, sie konnte der teuerste Teil eines Gewandes sein, sogar wertvoller als Edelsteine. Man trug sie auch als Verzierung am Kragen, Ausschnitt und Ärmelenden.
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Malschicht mit kleinen Fehlstellen und Kratzspuren. Rahmen mit Trocknungsriss, die glatte Sichtleiste später goldfarben überfasst.
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8,5 x 6,7 cm, Ra. 12,3 x 9,5 cm. |
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900-1.200 € |
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004
Spanischer Meister (in der Art von Bartolomé Esteban Murillo), Die Jungfrau Maria am Lesepult. 17. Jh.
Öl auf Leinwand. Unsigniert. Verso auf dem Keilrahmen u.Mi. ein neueres Etikett mit typografischer Bezeichnung, darunter Werkinformationen und eine Motivbeschreibung (die dort erwähnten Reste einer Signatur nicht erkennbar).
Vgl. Bartolomé Esteban Murillo "Verkündigung des Herrn" 1655–60, Öl auf Leinwand, Eremitage St. Petersburg und "Jungfrau mit Kind" ca. 1670–72, Öl auf Leinwand, Metropolitan Museum of Art, New York, Nr. 43.13.
Motivisch sei auf die biblische
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Verkündigungsszene im Lukasevangelium (Lk 1, 26–38) verwiesen, in der die Jungfrau Maria am Lesepult sitzend vom Erzengel Gabriel überrascht wird, der ihr die Botschaft von der Geburt Jesu überbringt.
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Malträger wachsdoubliert mit Krakelee und kleinteiligen Retuschen. Die Randbereiche berieben, die u. Kante mit kleineren Fehlstellen.
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44,8 x 36,2 cm. |
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500 € |
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005
Unbekannter Maler, Gnadenbild "Maria vom Blut (Madonna del Sangue)". 18. Jh.
Öl auf Leinwand, partiell vergoldet. Unsigniert. Berührungsreliquie. Kopie des Gnadenbildes der Madonna del Sangue von Re im Piemont oder des Gnadenbildes der Madonna von Klattau (Klatovy) in Böhmen. Auffallend harmonisch-schöne Variante des Motivs. Das Gnadenbild steht in direkten Bezug zu einem sogenannten "Blutwunder", das sich, verschiedenen historischen Quellen zufolge, erstmals am 29.4.1494 im Zusammenhang mit einem byzantinisch-koptischen Theotokos-Fresko der Maria lactans von Re
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in der Basilica della Beata Vergine Maria del Sangue di Re, gelegen im Piemont und später, am 8. Juli 1685, an einer ebensolchen Kopie – im böhmischen Klattau (Klatovy) ereignet haben soll.
Vgl. "Maria vom Blut. Ein verletztes Gnadenbild verbreitetes sich in Mitteleuropa", Hrsg. Alexander Hepp, fe-medienverlags GmbH, Kißlegg, 2011.
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Malträger ungespannt und beschnitten, die Kanten ungerade. Am u. Darstellungsrand sowie o.re. u. o.li. mit Fehlstellen (aufgrund eines ehemaligen Anobienbefalls). In den Randbereichen wellig. Malschicht mit Klimakante, vereinzelten kleinen Fehlstellen und Bereibungen. Partielles Krakelee. Verso nahezu gesamtflächig mit Resten organischen weißen und dunkelbraunen Klebers, vereinzelt Stockflecken.
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52 x 39,5 cm. |
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750-900 € |
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