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AUKTION 64 | 20. Juni 2020 |
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Johann Joachim Kändler 1706 Fischbach/Dresden – 1775 Meißen
Johann Friedrich Eberlein 1696 Dresden – 1749 Meißen
Porzellan, glasiert und in polychromen Aufglasurfarben staffiert. Auf einem Steinsockel mit Kissen sitzender Bauer, ein Tabaksäckchen auf dem rechten Bein. Unterseits der flachen, naturalistischen Plinthe die schwach lesbare Schwertermarke auf unglasiertem Boden, wohl eingepresste Beizeichen, eine spätere Bezifferung "52" in Blei.
Modellnummer: 813, Entwurfsjahr: 1745, Weiterführung durch Johann Friedrich Eberlein.
Vgl. Bergmann, Sabine: Meissen Figures, Erlangen 2017, Kat.-No. 1463, S. 207.
Pfeife fehlend, re. Hand bis zum Handgelenk restauriert, der kleine Finger mit minimalem Materialverlust. Zeigefinger der linken Hand restauriert. Säckchen und Stück in der re. Hand überfasst. Nase-Stirnbereich restauriert. Schuhe wohl neu überfasst - Farbauftrag unregelmäßig, partiell deutlicher krakeliert. Das Kännchen am Rand restauriert. Oberfläche des Kissens li. überarbeitet. Rand der Jacke verso mit Bestoßung. Minimale Masse- und Glasurunebenheiten aus der Herstellung.
H. 13 cm.
Johann Joachim Kändler 1706 Fischbach/Dresden – 1775 Meißen
Porzellan, glasiert und in polychromen Aufglasurfarben staffiert. Ungemarkt.
Einzelfigur aus dem großen, mehrteiligen Dessertaufsatz "Parnass mit Apollo und den neun Musen", gefertigt als dekoratives Beiwerk zu dem später so genannten "Möllendorff-Service" Friedrich des Großen. Der mehrteilige Tafelaufsatz ist unter den Modellnummern "2797-2820" registriert.
Entwurfsjahr: um 1762.
Mit einer schriftlichen Bestätigung des VEB Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen vom
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H. 23,8 cm, L. 24,5 cm, B. 16 cm.
682 Gärtner mit Gießkanne und Spaten. Michel Victor Acier für Meissen. Um 1860.
Michel Victor Acier 1736 Versailles – 1795 Dresden
Porzellan, glasiert und in polychromen Aufglasurfarben staffiert, teils goldgehöht. Unterseits des reliefverzierten Rundsockels die geritzte Modellnummer "C69", die Knaufschwerter in Unterglasurblau, die Malerziffer in Rot sowie eine Prägeziffer.
Entwurfsjahr: 1770.
Blüten minimal bestoßen. Teils mit Retuschen. Staffierung partiell etwas berieben. Auf dem Hut sowie im Mantel Materialkörnchen. Im Gesicht mit unscheinbaren Farbfehlstellen.
H. 18,8 cm.
683 "Dame mit Muff". Victor Michel Acier für Meissen. Spätes 19. Jh.
Michel Victor Acier 1736 Versailles – 1795 Dresden
Porzellan, glasiert und in polychromen Aufglasurfarben staffiert und partiell goldgefasst. Stehende Rokokodame, in der linken Hand einen Muff und in der rechten einen Brief haltend. Unterseits des Rocaillesockels die Knaufschwerter in Unterglasurblau, die geritzte Modellnummer "D 66", eine Prägeziffer "160" sowie die Malerziffer "31" in Aufglasurgrün.
Entwurfsjahr: 1771.
Rechter Arm sowie ebenda der Pelzbesatz restauriert und retuschiert. Chip an der u.li. Ecke des Briefs retuschiert. Sockelrand schauseitig mit kleinem Chip (L. ca. 6mm). Spitzenbesatz partiell mit minimalen Verlusten. Die Retuschen vergilbt.
H. 20,8 cm.
684 "Eselskopf als Briefbeschwerer". Otto Jarl für Meissen. Um 1901.
Otto Jarl 1856 Uppsala – 1915 Wien-Dornbach
Porzellan, glasiert und in polychromen Aufglasurfarben staffiert. Eselskopf mit diametral zueinander aufgestellten Ohren und einem elisbethanischem Umhang. Verso auf dem Sockel geritzt signiert. Unterhalb mit den Knaufschwertern in Kobaltblau auf unglasiertem Boden, der geritzten Formnummer "T 183" sowie der Bossierernummer "63".
Entwurfsjahr: 1901.
Bei der Darstellung des Esels handelt es sich wohl um Niklaus Zettel (Nick Bottom) aus "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare.
Vgl. Bergmann, Thomas: Meissen Modellnummern Datenbank (MeiDaBank).
Fachmännische Restaurierungen mit Masseergänzungen an Kragen und Ohren, mit zum Teil matten Farbbereichen.
H. 15,9 cm.
685 "Herme, männlich". Alfred König für Meissen. Um 1904 -1924.
Alfred König 1871 Rudolstadt – 1940 Meißen
Porzellan, glasiert und in Unterglasurgrün, -braun und -grau staffiert. Aus einem Pfeilerschaft hervorgehender männlicher Halbakt mit Lendentuch, ein Henkelgefäß mit Mäanderband vor dem Körper haltend. Unterseits die Knaufschwerter in Kobaltblau auf unglasiertem Boden, die geritzte Modellnummer "U157" sowie die Prägeziffern "126" und "127". Erstsortierung.
Entwurfsjahr: 1904.
Vgl. Bergmann, Sabine u. Thomas: Meissener Figuren Bd. I, Erlangen, 2010, Kat.-No. 390, S. 207.
Masseunebenheiten unter der Glasur am Hals und li. Arm (aus dem Werkprozess). Verso am Sockel mit einer Restaurierung und Retusche, diese mit oberflächlicher Farbabplatzung. Die vier angefasten Sockelseiten ebenfalls retuschiert.
H. 25,4 cm.
686 "Soldat mit Feldgeschirr". Alfred König für Meissen. Um 1914/1918– 1924.
Alfred König 1871 Rudolstadt – 1940 Meißen
Porzellan, glasiert und in naturalistischen Unterglasurfarben staffiert. Verso auf dem flachen Sockel mit dem ligierten Monogramm "AK" im Model. Unterseits die Knaufschwerter in Unterglasurblau, die geritzte Modellnummer "F 224" sowie die Bossierernummer "127".
Entwurfsjahr: 1914–1918.
Vgl. Bergmann, Sabine u. Thomas: Meissener Figuren Bd. I, Erlangen, 2010, Kat.-No. 440, S. 231.
Sockel an den Kanten re. und li. jeweils mit fachmännischer Restaurierung.
H. 18 cm.
687 "Sanitätshund". Paul Walther für Meissen. Um 1935– ca. 1944.
Paul Walther 1876 Meißen – 1933 ebenda
Porzellan, glasiert und in polychromen Unter- sowie Aufglasurfarben staffiert. Unterhalb des ovalen Sockels die Schwertermarke (etwas verwischt) in Unterglasurblau, die geritzte Modellnummer "E 239" sowie die Bossierernummer "103".
Entwurfsjahr: 1915.
Vgl. Bergmann, Sabine u. Thomas: Meissener Figuren Bd. I, Erlangen, 2010, Kat.-No. 856, S. 430.
Sockel partiell vergilbt (eventuell durch Hitzeeinwirkung) und ebenda mit Krakelee, minimales Krakelee unter der Schnauze, am Hals sowie an der Brust. Die linke Ohrspitze mit einem minimalen Chip, glasiert und retuschiert, ebenda an den Kanten mit minimalem Glasurabrieb. Herstellungsbedingt minimale Masse-, Farb- und Glasurunebenheiten.
H. 9,6 cm.
689 "Hockender". William Wauer für Sophienthal, Selb. 1980er Jahre.
William Wauer 1866 Oberwiesenthal – 1962 Berlin
Porzellan, unglasiert. Querrechteckiges Relief, auf einer dunkelgrau gefassten Holzplatte montiert. Signiert "W. Wauer:" u.re. Verso ein querrechteckiges Klebeetikett mit Angabe der Limitierung "21/ 50" und der Bezeichnung "Sophienthal Germany" sowie das runde Etikett der Kontrollstelle. Eines von 50, von ursprünglich 499 geplanten, Exemplaren. In der originalen, etikettierten und blau gefassten Holzschatulle.
Entwurfsjahr: 1920.
Zertifikat von Gisela Wauer zur ausgeführten Auflagenhöhe von 50 Exemplaren liegt vor.
Relief: H. 12,5 cm, B. 26,8 cm, T. 0,8 cm, Platte: H. 21 cm, B. 35 cm, T. 1 cm, Schatulle: H. 28,5 x B. 42,5 x T. 5 cm.
* Zzgl. Folgerechtsabgabe 2.00 %.
690 "Zwei Mütter". Karl Heinrich Epler, Dresden. Anfang 20. Jh.
Heinrich Karl Epler 1846 Königsberg in Franken – 1905 Dresden
Porzellan, glasiert. Auf einem Felssockel inmitten tosender Fluten sitzende Mutter mit Säugling im Arm, eine hilfesuchende Tigermutter mit Jungem im Maul ins Wasser zurückstoßend. Ungemarkt.
Das 1899 entstandene, überlebensgroße Bronzependant "Zwei Mütter" (Szene aus der Sintflut), zählt zu den Hauptwerken Eplers. Er präsentierte es im gleichen Jahr auf der Deutschen Kunstausstellung. Die Plastik wurde von der Stadt Dresden erworben und 1902 auf der Bürgerwiese im "Großen Garten" der Stadt aufgestellt.
Material- und Glasurunebenheiten aus der Herstellung. Bossierte Übergänge mit teils deutlicheren Brandrissen.
H. 35 cm, B. 26 cm, T. 14 cm.