041 Fritz Beckert, Dresden – Die Kavaliershäuser im Großen Garten im Winter. Wohl 1944.
Fritz Beckert 1877 Leipzig – 1962 Dresden
Öl auf Leinwand. Signiert "Fritz Beckert" und undeutlich datiert u.li. In einem goldfarbenen Schmuckrahmen mit reduzierten, klassizistischen Elementen gerahmt. Verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett "Eigentum: Sächs. Finanzministerium als Vorstand der W. u. B. v. Baensch-Stiftung", einem Stempel "Emil Geller Nachf. Malbedarf, Dresden, Prager Str. 19" sowie Nummerierungen. Der Rahmen ebenfalls verso mit einem Stempel des Finanzministeriums.
Vgl.: Erhard Frommhold: Unvergängliches
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Dresden – Aus dem Lebenswerk des Städtemalers Fritz Beckert, Dresden 1955, S. 23, S. 34 und Tafel 4. Dort mit Abbildung einer motivgleichen, weiß gehöhten Zeichnung mit der Bezeichnung "Allee im Großen Garten".
Die winterliche Impression eines Spätnachmittags im Großen Garten hielt der Sächsische Maler Fritz Beckert im Jahr 1944 fest. Als Motiv wählte er drei der insgesamt acht Kavaliershäuser, welche in ihrer Anordnung das zentrale Palais – zur Rechten außerhalb des Bildausschnitts verortet – flankieren. Nur ein Jahr später beschädigte der Feuersturm des 13. Februars die Pavillons erheblich, lediglich die Außenmauern aus Elbsandstein hielten der vernichtenden Hitze stand. Fünf Pavillons wurden rekonstruiert, so auch das Kavaliershaus C – präsent im Bildmittelgrund des Gemäldes – und das in gleicher Linie folgende Kavaliershaus B. Das Gebäude in weiterer Ferne, Kavalierhaus A, befindet sich heute in ruinösem Zustand und ist notdürftig mit einem Welldach bedeckt. In dessen Anbau wohnte von 1917 bis 1923 Oskar Kokoschka während seines Aufenthaltes in Dresden.
Nicht immer waren die Bauten als Wohn- und Arbeitsstätten konzipiert, erst im 19. Jh. wurden Halbgeschosse eingezogen und Heizvorrichtungen installiert. 1694 errichtete Johann Friedrich Karcher die Kavaliershäuschen nach dem Gesamtplan zur Überformung des Großen Gartens zugunsten der repräsentativen Steigerung des Parks. Ihre architekturhistorische Relevanz bildet auch die Tatsache, dass die Pavillons die ersten mansartgedeckten Dächer Dresdens trugen. Die kleinen Zentralbauten dienten, in ihrem Äußeren französischen Wächterhäuschen ähnelnd, in den Sommermonaten als eingeschossige, einräumige Festarchitekturen. Obwohl sie im Winter leer standen, nahm ihre Fassade steigenden Einfluss auf die gesamtheitliche, barocke Wirkung des Ensembles im Großen Garten.
Die malerische Momentaufnahme Beckerts rückt den Fokus auf die Nebenbauten, offenbart somit die reizvolle, architektonische Akzentuierung der Blickachse entlang der Hauptallee und schafft ein Zeugnis der Dresdner Architekturgeschichte noch vor der Zerstörung im Februar 1945.
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Winzige Retusche o.re. im Ast. Leichter Rahmenabdruck im Falzbereich re.Mi.
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91,5 x 66 cm, Ra. 104 x 79,5 cm.